Immer öfter klagen Bewohner, Anwohner, Nachbarn, Mieter und Eigentümer über laut spielende Kinder mit oder ohne Ball. Kinderlärm wird immer öfter als störend empfunden. Wir haben Verständnis für das Ruhebedürfnis und den Wunsch die Terrasse, den Balkon, die Wohnung und das Haus ungestört zu genießen. Jeder kennt das: Man kommt müde und erschöpft von der Arbeit oder man will seinen verdienten Ruhestand nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben genießen. Und dann, genau dann kommen spielende, kreischende, tobende, singende, quietschende oder vielleicht auch Ball spielende Kinder. Es nervt! Es stört! Es ist laut! Keine Frage! Stille, Vogelgesang, rauschende Blätter der Bäume sind
angenehmer für unsere Ohren.
Und dennoch, wir bitten Sie um Toleranz gegenüber den Jüngsten und Kleinsten in unserer Gesellschaft. Kinder sind im Stadtbild von Eberswalde seltener geworden. Daher hat sich auch unser aller Empfinden geändert. Fröhliches Kinderspiel, überschwänglicher Kindergesang wird immer öfter als zu laut empfunden. Kinderlärm ist aber umgebungstypisch. Erinnern wir uns zurück an unsere eigene Kindheit, an unsere Spiele, unsere Klingelstreiche, unsere Cliquen als wir in die Pubertät gekommen sind und mit Kassettenrekorder die Innenhöfe belagert haben. Gar nicht so langer her? Kinder gehören wie die Älteren in die Mitte unserer Gesellschaft. Auch die Politik hat Kinderlärm zu Zukunftsmusik erklärt. Unsere Stadt braucht unsere Kinder, will unsere Kinder und fördert unsere Kinder.
Eberswalde hat sich in den letzten Jahren mit seinen neuen Kinderspielplätzen und Aktionen zu einer sehr kinderfreundlichen Stadt entwickelt. Das ist schön und der richtige Weg.
Eberswalde soll sich seine Lebhaftigkeit und Lebendigkeit bewahren. Und dazu gehören Kinder: kleine, mittlere, größere, Babys genauso wie Teenager. Wer sich für das Wohnen in einer kinderfreundlichen und - das Spiel der Kinder fördernden - Umgebung entscheidet, hat die hierdurch bedingten Nachteile, wie insbesondere spielbedingten Kinderlärm, in Kauf zu nehmen. So hatte es das OLG Düsseldorf in einem Gerichtsurteil entschieden. Mietminderungen wegen Kinderlärm sind durch die deutsche Rechtsprechung ausgeschlossen. Freuen Sie sich, dass Sie in einer lebendigen Umgebung Ihr Zuhause haben, in der alle Generationen zusammen kommen und jeder seinen Platz finden kann. Wie still, stumm und einsam wäre unsere Gesellschaft, wenn wir die Kinder mit Ihrem Spiel und Gesang nicht mitten unter uns hätten. Vielleicht auch manchmal etwas lauter. Aber dankbar, dafür dass Sie unser Leben reicher, bunter und sympathischer machen.
Bitte seien Sie tolerant und verständnisvoll für das Spiel und dem damit verbundenen „Krach“ der Kinder. Die Ruhezeiten während der Mittagspause sollten in jedem Fall auch von den Kindern eingehalten werden. Hier sind die Eltern gefordert. Wenn alle Rücksicht nehmen, Toleranz und Respekt unseren Umgangston prägen, dann schaffen wir auch zukünftig das Zusammenleben der unterschiedlichsten Generationen.