Einzigartiger Relaunch für Architektur, Design und Technik. Einen Namen und ein Layout für das Architekturwunder dieser letzten unsanierten Platte der WHG im Leibnizviertel gibt es schon:
Die Adresse im Namen des Hauses ist aber auch zugleich eine Hommage an den bedeutenden Wissenschaftler der Charité. Seit 1977 führt das Haus nun schon diese Straßenbezeichnung und in Kürze wird hier der Umbau zu einem der modernsten Plattenbauten stadtweit beginnen. Der Aufsichtsrat hatte in seiner Sitzung im November 2018 der Sanierung zugestimmt und damit grünes Licht für den Umbau und die Modernisierung gegeben. Von den 50 Wohnungen stehen gegenwärtig mehr als 20 Wohnungen leer. Die Mieter in den Wohnungen warten schon lange darauf, dass saniert und der Standard der Wohnungen den heutigen Bedürfnissen angepasst wird.
Die WHG als öffentlicher Auftraggeber hatte im August 2018 die Planungsleistungen in einem Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb europaweit ausgeschrieben. Die Aufgabenstellung konzentrierte sich auf einen barrierefreien Umbau und auf die Sanierung des Hauses unter bewohnten Bedingungen als sensibles Bauvorhaben. Gesucht wurde ein praxiserfahrener Planer im Umbau und in der Sanierung von barrierefreien Plattenbauten.
Noch vor Jahreswechsel konnte der Zuschlag erteilt werden. Im Rahmen der Bietergespräche hatte das regional erfahrene und erfolgreiche Planungsbüro Agora + Projektentwicklungsgesellschaft mbH aus Angermünde überzeugt. Dabei ist das Büro um Geschäftsführer Mathias Tietze längst überregional bekannt und steht für erfolgreiche innovative Projekte für Sanierung und Neubau aktuell in Prenzlau und Schwedt/O.
Seit Jahresanfang befinden wir uns gemeinsam mit unseren Partnern in der aktiven Planungsphase. Mit im Boot bei diesem Bauvorhaben ist die Investitionsbank des Landes Brandenburg. Die WHG wird erstmals wieder Fördermittel des sozialen Wohnungsbaus in Anspruch nehmen und strebt eine Finanzierung über die ILB an. Zuwendungsvoraussetzung für eine Förderung ist, dass sich die Immobilie in der Fördergebietskulisse befindet. Für Eberswalde trifft das auf diesen Standort im Leibnizviertel zu. Nach Fertigstellung der Maßnahme wird eine Belegungsbindung über 20 Jahre begründet. Der Anteil der Mietpreis- und Belegungsbindung beträgt 50%. Die Hälfte der zu bindenden Wohnungen werden Personen überlassen, die die Einkommensgrenzen des § 9 Absatz 2 WoFG einhalten und einen entsprechenden Wohn- berechtigungsschein (WBS) nachweisen. Die andere Hälfte gebundener Wohnungen werden Personen überlassen, die die Einkommensgrenzen des § 9 Absatz 2 WoFG um maximal 40 Prozent überschreiten und dies über eine entsprechend erteilte Bescheinigung nachweisen.
Die Förderkriterien der ILB sehen unter anderem 15% Eigenkapital der förderfähigen Gesamtkosten vor.
Einen Wohnberechtigungsschein können Personen bei der Stadt Eberswalde beantragen. Eine Einkommensprüfung und Einhaltung der gesetzlichen Einkommensgrenzen ist dabei Voraussetzung für den Erhalt eines Wohnberechtigungsscheines durch das Wohnungsamt der Stadt Eberswalde.
Die Wohnungen, die miet- und belegungsgebunden sind, kosten dann bei Mietbeginn 4,90€/m² für Personen die die Einkommensgrenzen nicht überschreiten und 6,00€/m² für Personen, die die Einkommensgrenzen um 40% überschreiten. Entsprechend der Förderbestimmungen steigen die Mieten für den miet- und belegungsgebundenen Wohnraum maximal um 10% innerhalb von drei Jahren.
50% der Wohnungen im Haus werden ohne Miet- und Belegungsbindung vermietet. Die Miete für diese Wohnungen steht aktuell noch nicht fest, da die Ausschreibungsergebnisse für alle Bauleistungen und Baugewerke abgewartet werden müssen, bevor eine kostendeckende Miete kalkuliert werden kann.
Die Bestandsaufnahme in allen Wohnungen ist inzwischen erfolgt. Die ersten Mietergespräche haben stattgefunden. Eine Mieterinformationsveranstaltung wird gegenwärtig vorbereitet und soll im Mai 2019 stattfinden. Das Baubüro wurde in der Rudolf-Virchow-Str. 25 in der 1. Etage rechts eingerichtet. Hier werden dann zukünftig auch die Beratungstermine für die Mieterinnen und Mieter stattfinden.
Für 2019 laufen insgesamt die planerischen Vorbereitungen für das Haus. Der Bauantrag soll noch im II. Quartal 2019 bei der Stadt Eberswalde eingereicht werden. Ziel ist es weiterhin, die europaweiten Ausschreibungen und die Vergaben der Bauleistungen bis Ende 2019 abzuschließen, damit mit den Bauarbeiten pünktlich im Frühjahr 2020 begonnen werden kann.
Denn dieser Umbau und die Sanierung des Hauses sind in jeder Hinsicht sehr anspruchsvoll, auch wegen der gewünschten barrierefreien Erreichbarkeit der Wohnungen unter bewohnten Bedingungen.
Eine statische und bauliche Herausforderung ist hierbei insbesondere die Demontage der Treppenhausaußenwände, der Treppenläufe und Zwischenpodeste sowie der Einbau neuer einläufiger Treppenläufe und Zugangspodeste auf Wohnebene.
Vorgesehen ist weiterhin die Errichtung von fünf vorgesetzten Aufzugsanlagen in einem Schacht aus einer Stahl-Glas-Beton-Konstruktion, von denen drei Aufzüge bis in die 4. Etage und zwei Aufzüge auch bis in die oberste Etage fahren. Auch die Kellergeschosse sind mit den Aufzügen erreichbar. Abstellflächen für Rollatoren und Ladestationen werden ebenfalls geschaffen.
Vorbild dafür ist die Kranichsiedlung der WOBAG in Schwedt/ O. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Stammert war für die WHG hier ein inspirierender Ideengeber, dieses Konzept auch in Eberswalde bei der WHG umzusetzen.
Geplant sind auch geänderte Grundrisse mit Umbau zu Zweizimmerwohnungen und Modernisierung der vorhandenen Dreizimmerwohnungen mit Badewanne oder Dusche.
Im obersten Geschoss des Hauses wird gegenwärtig über die gesamte Fläche geprüft, ob eine Grundrissänderung und ein Umbau zu zwei seniorengerechten Wohngemeinschaften genehmigungsfähig sind. Nachfrage gibt es dafür bereits schon.
Mehr als 6 Mio. € wurden für die Baumaßnahme geplant.
Das Haus mit allen Wohnungen soll bis Ende 2020 barrierefrei mit Aufzug, modernen Bädern, neuen Balkonen und technisch nach dem Stand der ENEV 2016 fertiggestellt werden.
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